Jahreshauptversammlung: mehr als nur ein Rückblick

1739 Einsatzstunden, geprägt durch 11 Brandeinsätze, 28 Hilfeleistungen, 9 Fehl- und Täuschungsalarme, zusätzliche Sonderdienste in den Bereichen Atemschutz, Kraftfahrerweiterbildung und Menschenrettung nach Verkehrsunfall.

Die Feuerwehr Lauenau hält Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr 2013.

Ortsbrandmeister Klaus-Werner Volker eröffnete die Sitzung mit den Worten: „ Schauen wir  auf die Feuerwehr, so müssen wir die anstehenden Herausforderungen genauer betrachten. Wir stehen mitten im Wandel der Gesellschaft.“ , und sprach damit die Herausforderungen für die Feuerwehr bedingt durch die Veränderungen im Lebensumfeld  an.

Arbeitsplätze liegen nicht mehr vor der Tür, sondern häufig in entfernten Zentren. Die Menschen werden mobiler. Dieser Gewinn an persönlicher Freiheit für jeden Bürger ist gleichzeitig ein Verlust für die Freiwilligen Feuerwehren.

Besonders in den Kernarbeitszeiten von 06.00 bis 18.00 Uhr sind Einsatzkräfte in den Ortsgebieten Mangelware.

Dies betrifft nicht nur die vermeintlich kleinen Ortsfeuerwehren. Dieses Problem geht jeden etwas an, auch die Stütz- und Schwerpunktwehren auf dem Lande sind davon betroffen.

Das ist nur der Anfang einer Ereigniskette mit dem sich die „moderne Feuerwehr“ auseinandersetzten muss. Hier sind schnell die Grenzen der Leistungsfähigkeit erreicht, ein möglicher Schaden im Ernstfall ist nicht absehbar. Selbstverständlich gibt es hierfür eine nahelegende Lösung, z.B. das Einrichten einer hauptamtlichen Wachbereitschaft, welche die Aufgaben der freiwilligen Feuerwehr übernimmt. Klaus-Werner Volker macht dazu folgende Beispielrechnung auf:

„Mit einer hauptamtlichen Besetzung in Zugstärke von 23 Mann pro Schicht ergeben sich annähernd 5,25 Mio. Euro  pro Jahr an Kosten für die Samtgemeinde Rodenberg.“

Ein schier unglaublicher Betrag für den Haushalt.  Doch soll dies die Lösung der Probleme sein?

Hierzu betonte Klaus-Werner Volker: „ Wir müssen über unsere Horizonte hinausschauen.“ Nur durch einen Zusammenschluss des Personals aus den einzelnen Wehren der Samtgemeinde ist der Erhalt einer schlagkräftigen und ehrenamtlichen Feuerwehr möglich.

Seit 2012 begeht die Feuerwehr Lauenau diesen Weg des Miteinanders. Durch gemeinsame Übungsdienste mit den Ortsfeuerwehren Altenhagen II, Messenkamp und Feggendorf wurde eine Basis geschafft welche es ermöglicht, Personal ortswehrübergreifend einzusetzen. Dies schafft die notwendige Flexibilität an der Einsatzstelle.

Positive Erfolge wurden im Bereich Weiterbildung im Jahr 2013 verzeichnet.  „Aufgrund ihrer Leistung in der Freiwilligen Feuerwehr, nach Erfüllung der geforderten Mindestdienstzeit und erfolgreicher Teilnahme an den vorgeschriebenen Lehrgängen“ wurden Tobias Bielig, Anna-Lena Butte, Carina Günter zum Feuerwehrmann/-frau ernannt.

Zum Oberfeuerwehrmann wurde Eike Schönfeld, zum Hauptfeuerwehrmann wurden Adrian Döring, Tim Hennies, Dennis Hungerland, Philipp Kühl, Patrick Ostermeyer und Alexander Volker befördert.

Zur 1. Hauptfeuerwehrfrau wurde Silke Weibels und zum Löschmeister Sascha Nothold ernannt.

Den Ehrenbecher für die beste Dienstbeteiligung erhielt Sascha Ostermeyer mit insgesamt 57 teilgenommenen Übungsdiensten. Gefolgt von Tobias Bielig und Patrick Ostermeyer mit je 54 Trainingsabenden.

Ohne Jugend gibt es keine Zukunft.  Die Lauenauer Jugend ist mit Feuer und Flamme bei der „Feuerwehr“. Worin liegt diese Faszination? Wer den Jahresberichten der Kinder- und Jugendwartinnen aufmerksam zugehört hat,  kann diese Frage nun nachhaltig beantworten und kann bestätigen: Jugendarbeit ist bedeutend vielfältiger als „PlayStation, Facebook und Co.“

Zum letzten Mal verlas Silke Weibels als Kinderfeuerwehrwartin den Bericht der „Feuerteufelchen“.  Schweren Herzens übergibt sie diese Aufgabe an Michaela Becker und Simone Butte, um sich voll und ganz auf Ihre Tätigkeit bei der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr zu konzentrieren. Spielerisch lernten die Feuerteufel im vergangenen Jahr die spannende Welt der Feuerwehr kennen und stellten ihr Wissen bei der Abnahme der Abzeichen  „Flori 1. und 2.“  unter Beweis.

Die Jugendfeuerwehr durchlebte im Jahr 2013 eine Achterbahn der Gefühle. Sie qualifizierten sich für den Landeswettbewerb in Uchte. Das gab es schon seit 30. Jahren nicht mehr und war ein voller Erfolg für die junge Gruppe. Auch die ältere Generation berichtet mit funkelnden Augen von ihren Erlebnissen. So auch Heino Garbe, welcher anlässlich seiner 70. jährigen aktiven Arbeit für langjährige Mitgliedschaft geehrt wurde. Silke Weibels und Sven Janisch wurden für 30. Jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Unter dem Motto „ Fit für die Feuerwehr“ erhielten 9 Kameraden ihr Sportabzeichen in Bronze, Silber und Gold, wobei die Art des Metalls nur eine untergeordnete Rolle spielte. Im Vordergrund stand die Vorbereitung auf den Einsatzfall, denn wenn es „Heiß zur Sache geht“, gehen unsere Kameraden oft an ihre körperlichen Grenzen, und manchmal auch darüber hinaus.

Klaus-Werner Volker lobte das Engagement der jungen Kameraden, welche nach vielen Jahren wieder eine Gruppe für die Wettbewerbe stellen und mit viel Freude und Ehrgeiz dafür trainieren. Ebenso galt sein Dank allen helfenden Händen, die sich neben dem Dienst in der Ortsfeuerwehr zusätzlich auf Samtgemeinde-, Kreis- und Landesebene tätig sind und sich so aktiv die Zukunft der Feuerwehr gestalten. Er selbst wurde auf der Versammlung von den Kameraden erneut für das Amt des Ortsbrandmeisters vorgeschlagen, somit steht Klaus-Werner Volker voraussichtlich noch weitere sechs Jahre an der Spitze der Feuerwehr Lauenau.

„Zusammen kommen ist ein Beginn,

zusammen bleiben ist ein Fortschritt,

zusammen arbeiten ist ein Erfolg“

Mit diesen Worten von Henry Ford schloss Klaus-Werner Volker die Jahreshauptversammlung und legte damit die Marschrichtung für ein erfolgreiches Jahr 2014 fest.