Der Tag vor Heiligabend

Letzter Arbeitstag vor Heilig Abend. Erst noch ordentlich Stress und Hektik gehabt, denn zum Jahreswechsel soll alles erledigt sein.

Die Kollegen stoßen schon mit Wein und Bier an: „Komm, trink doch ein Glas mit“ , sagt einer der Begleiter und prostet mit dem Sektglas mir zu. „Nein, danke, kein Alkohol, ich muss noch fahren“, sage ich und belasse es bei meiner Apfelschorle.

Es ist schon dunkel und kalt draußen, als ich über den Parkplatz zu meinem Auto gehe. Es hat tagsüber etwas geregnet und die Temperaturen sind knapp unter dem Gefrierpunkt. Meine Autoscheibe ist mit Eis bedeckt. Mit Handschuhen und Eiskratzer bewaffnet dauert es einige Minuten, bis die Scheiben frei sind. Aber was soll´s ! Auf die paar Minuten kommt es nun auch nicht mehr an. Bei diesem Schmuddelwetter braucht man eine klare Sicht.

Auf der Fahrt nach Hause kommen mir zahlreiche Fahrzeuge entgegen, teilweise schlecht beleuchtet. Bei meinem letzten Besuch in der Autowerkstatt hatte man mich darauf aufmerksam gemacht, als ich den Wagen Ende Oktober zum Reifenwechsel dorthin gebracht hatte. „Frostschutz für Kühler und Scheibenwaschwasser, Lichttest ( mit Plakette ) und Winterreifen mit ordentlichem Profil sind ein sicherer Begleiter durch den Winter“, meinte die freundliche Dame im Empfang des Autohauses. Wie recht sie doch hat!

Auf halber Strecke kommt der Verkehr zum Stehen. Voraus sehe ich Warnblinklichter, im Rückspiegel Blaulicht – wieder ein Unfall. Hoffentlich nichts Schlimmes. Ich fahre an den Straßenrand, um den Rettungskräften eine freie Zufahrt zu ermöglichen. Nach gut einer halben Stunde im Stau geht es dann langsam weiter und im Vorbeifahren sehe ich zwei Fahrzeuge im Graben liegen. Ich hoffe dass mir so etwas nie passiert.

Es ist spät, als ich endlich zuhause ankomme. Bei den Nachbarn leuchten im Fenster die Weihnachtsdekorationen, selbst die Bäume im Garten sind festlich geschmückt.

Und auch bei uns sind viele Lichter aufgestellt. Wegen der Brandgefahr haben wir uns für elektrisches Licht entschieden. Wir hatten große Mühe, die zahlreichen Zuleitungen richtig anzuschließen. Im örtlichen Elektrofachgeschäft hatte mich der Inhaber eindringlich ermahnt die Anschlussleistungen zu kontrollieren und nur Verlängerungen mit einem Verteiler mit entsprechender Sicherheitskennzeichnung einzusetzen. Nun, da hat er auch recht, denn alle Jahre wieder kommt es zu Bränden verursacht durch Überlastung der Zuleitungen oder schadhafter Anschlüsse.

Mir ist Sicherheit wichtig, für meine Familie, meine Nachbarn und alle Menschen, mit denen ich zu tun habe. Deshalb habe ich auch Rauchmelder installiert und Kinderfinder an den Kinderzimmern angebracht. Sollte es trotz aller Vorsorge zu einem Feuer kommen, haben wir eine gute Chance uns zu retten. Auch die anrückenden Rettungskräfte der Feuerwehr können durch den Kinderfinder gezielt vorgehen.

Liebe Bürgerinnen und Bürger, diese Geschichte beinhaltet wahrlich nichts Spektakuläres, so gar nichts Aufregendes. Doch ist es das Unaufregende, was uns davor bewahren kann, alles zu verlieren! Durch Unachtsamkeit oder Bequemlichkeit, durch Unfall oder Feuer!

Bitte denken Sie daran, dass es immer die kleinen Dinge sind, die unser Leben maßgeblich entscheiden!

Im Namen der Feuerwehr Lauenau wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein Frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr

Klaus-Werner Volker , Ortsbrandmeister