Ein Ära geht zu Ende. Ein neues Zeitalter beginnt.
Baujahr 1991 – ein Vierteljahrhundert hat unser ‘altes’ Löschgruppenfahrzeug nun seinen Dienst bei uns in Lauenau verrichtet. In vielen Einsätzen war es unser ‘Schweizer Taschenmesser’ mit seinen vielfältigen Möglichkeiten.
Doch auch die längste Dienstzeit geht zu Ende. So wurde uns auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung durch den Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla offiziell sein Nachfolger übergeben.
Ein brandneues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20. In Kurzform: HLF 20
Manche Dinge benötigen Zeit. Wir haben die vergangenen Tage und Wochen genutzt, um unsere aktiven Kameraden auf das neue Fahrzeug zu schulen.
Dabei kamen sogenannte Multiplikatoren zum Einsatz. In Kleingruppen wurden durch die Gruppenführer die neuen Gerätschaften erläutert und vorgeführt. Im Anschluss konnte sich dann jeder selbst von Funktion und Eigenschaft überzeugen.
Fahrzeugkunde der intensiven Art.
Mittlerweile sind die Unterweisungen auf den Wagen erfolgt. Alle Maschinisten haben Ihre Pumpeneinweisungen und Einweisungsfahrten mit dem neuen Fahrzeug erfolgreich absolviert.
Letzte Anpassungen am HLF sind jetzt abgeschlossen. Somit wird das Fahrzeug ab sofort zu Einsätzen ausrücken.
Mit unserem neuen HLF 20 haben wir ein Werkzeug an die Hand bekommen, welches technisch einen deutlichen Fortschritt in unserer Leistungsfähigkeit bedeutet.
Die Beladung ist überwiegend neu beschafft und auf einem aktuellen technischen Stand.
Hier einige Beispiele:
- 4 Atemschutzgeräte in der Mannschaftskabine
Nun kann sich schon auf der Anfahrt zum Einsatzort zusätzlich zum Angriffstrupp der Sicherungstrupp mit Atemschutzgeräten ausrüsten. Das spart wertvolle Zeit nach dem Eintreffen am Unglücksort.
- Lichtmast mit 6 Xenon-Scheinwerfer (Verbaut im Fahrzeugdach)
Dieser ist aufgrund seiner Technik deutlich heller als sein Vorgänger. Zudem ist er schneller Einsatzbereit. Zukünftig wird er über den laufenden Fahrzeugmotor betrieben. Ein separates Einschalten des Stromerzeugers ist für die Nutzung des Lichtmastes nicht mehr notwendig. Dies erhöht die Sicherheit an der Einsatzstelle.
- Rotzler Seilwinde 50 kN
Immer wieder müssen wir beim Einsatzstichwort ‘Technische Hilfeleistung’ große Lasten sicher bewegen. Dieses ermöglicht uns die in der Fahrzeugfront eingebaute Seilwinde.
- 200 Liter Schaummittel-Tank (im Fahrzeug integriert)
Bei einem Brand kann so – nur durch Steuerung des Maschinisten – schnell über den Zumischer ein Schaumangriff eingeleitet werden. Das Bereitstellen und Anschließen von Schaummittelkanistern entfällt. An der Einsatzstelle bedeutet das eine deutliche Zeitersparnis.
- Tragbares Hydraulikaggregat
Mit diesem tragbaren Hydraulikaggregat haben wir eine größtmögliche Mobilität bei Arbeiten mit unserer Hydraulikschere und dem Hydraulikspreizer. Zum Einsatz kommen diese im Regelfall bei Verkehrsunfällen. Nicht immer ist der Unfallort direkt mit unserem Auto erreichbar. Zum Beispiel, wenn das verunfallte Fahrzeug auf einer Böschung liegt.
- Einmann-Haspeln Verkehr & Wasserentnahme
Diese sind am Fahrzeugheck untergebracht. Mit Hilfe der Haspeln hat eine einzelne Person jeweils das komplette Material um eine Verkehrsabsicherung durchzuführen oder eine Wasserentnahmestelle aufzubauen.
- Neue Rettungsbühne mit Geländer
Diese ist im Geräteraum des Fahrzeugs verlastet und hat ein aufstellbares Geländer, welches uns bei Arbeiten zusätzlich sichert. Die Einsatzszenarien für die Rettungsbühne sind vielfältig. Am häufigsten ist sie im Einsatz bei verunfallten LKW’s.